Mensch ärgere dich nicht
Produktion eines Online Casual Games

Anforderung

Bald sind es 100 Jahre, dass „Mensch ärgere Dich nicht“ erfunden wurde. Kiddinx Media, die Vermarktungsgesellschaft von Schmidt Spiele, wollte im Vorfeld dieses Jahrestages den Brettspiel-Klassiker als Onlineversion im zeitgemäßen Social Media Umfeld testen. Man entschied sich für die Facebook-Plattform. Entscheidend war, dass zwar alle Möglichkeiten der Technik ausgelotet werden sollten, dabei aber die Markenidentität erhalten bleiben musste.

Umsetzung

Im Rahmen der Konzeptvorstellung empfahl MMC-Games die Entwicklung einer aufwändigen Multiuser-Version, die das Prinzip des Spiels in mehrfacher Hinsicht erweitert, ohne jedoch den bekannten Charakter des Klassikers zu verändern.

Themenwelten

Neben dem bekannten Spielbrett mit den farbigen Hütchen wurden verschiedene Themenwelten entwickelt, von denen bislang zwei realisiert wurden: Das fröhliche „Beachboard“, eine sonnige Strandszene mit dazu passenden Figuren und das magische „Mysticboard“, eine dunkle Landschaft mit recht gruseligen Spielsteinen. Zu jedem Board wurden sechs verschiedene 3D-Figuren entworfen und aufwändig animiert. Die verschiedenen Themen erhielten außerdem passende Geräusche und Musik.

Spielmodi und Multiuser

Neben dem gewohnten Spielmodus, bei dem alle Spieler gleichzeitig am Brett sitzen, wurde eine Alternative entwickelt, die das zeitversetzte Spielen ermöglicht. Auf diese Weise gesellt sich „Mensch ärgere Dich nicht“ geschickt zu den Casual Games, die sich ebenfalls auf Facebook tummeln und passt sich flexibel den geänderten Lebensgewohnheiten der Spieler an. In diesem Sinne wurde auch das gewohnte Spiel mit Freunden um verschiedene Möglichkeiten ergänzt, Unbekannte zu einer spontanen Partie zusammen zu führen und so vielleicht neue Freunde zu finden.

Social Media und User Generated Content

Da Facebook aber hauptsächlich von der Interaktion und dem Engagement der User lebt, hat die MMC-Games den “Board Creator” erfunden. Mit diesem Tool, das im Spiel eingebaut ist, kann jeder Spieler selbst kreativ werden und neue Spielbretter entwerfen.  Dabei kann man nicht nur die Wege völlig frei legen, sondern aus einer Vielzahl von Sonderfeldern wählen, z.B. Teleporter und Falltür. Diese Spielbretter (User Boards) können dann von anderen Spielern ausgewählt, gespielt und hinsichtlich ihrer Originalität bewertet werden. Die verschiedenen Möglichkeiten von Social Media werden dabei genutzt, sodass das ständig wachsende Angebot an neuen, interessanten Spielvariationen immer neue Spieler anlockt.

Free-To-Play und In-Game Käufe

Um möglichst viele Spieler anzusprechen, musste das Spielen im Prinzip kostenlos möglich sein. Dennoch sollten Erfahrungen gesammelt werden, wie das Spiel monetisiert werden kann. Die Spieler können sich nun im eingebauten Shop zusätzliche Spielfiguren kaufen und bestimmte, bewusst gesetzte Spielfeldbegrenzungen aufheben. Außerdem kann man im Shop den Vorrat an Sonderbausteinen für den Board Creator auffüllen und sich mit Spielervorteilen ausstatten, die im Laufe einer Spielpartie verbraucht werden können.

Entwicklung und Technik

Um möglichst vielen Spielern ein außergewöhnliches Spielerlebnis zu ermöglichen, wurde eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Technologie-Kombination eingesetzt: Die für actionreiche 3D-Spiele bekannte Unity3D Game-Engine wurde mit der weit verbreiteten Browsererweiterung Adobe Flash Player verwendet. Auf diese Weise erhielt das Spiel echte 3D Grafik mit filmreichen Animationen, untermalt mit einer professionellen Soundkulisse und Musik. Im Hintergrund kommt leistungsfähige und hochverfügbare Multiuser-Technik zum Einsatz, z.B. Smartfox.

Ein Team aus 15 Entwicklern und Künstlern hat rund 6 Monate mit professionellen Grafik- und Software-Tools Megabytes an Quellcode, Grafiken und Animationen geschaffen. Nach dem Launch wurde die Spieler-Community durch DTE betreut, wobei wertvolles Feedback gewonnen wurde.

Zielerreichung

Kiddinx Media wollte mit diesem Projekt wichtige Schritte Richtung Social Media Games machen, was in jeder Hinsicht gelang. Es wurde ein optisch ansprechendes und technologisch herausragendes Spiel geschaffen, das die speziellen Anforderungen der Facebook-Plattform zu nutzen weiß. Das Spiel ist bei den „Mensch ärgere Dich nicht“-Fans beliebt und konnte darüber hinaus neue Zielgruppen erreichen. Das Konzept des User Generierten Contents kam hervorragend an, es wurden zahllose User Boards erstellt und gespielt. Mit dem Shop wurden wertvolle Erkenntnisse erziehlt, welche Monetarisierungsmaßnamen gut funktionieren und welche nicht. Darüber hinaus werden einzelne Aspekte des Online-Spiels zukünftig für mobile Spiele und Apps zum Einsatz kommen.

 

Bilder zum Projekt